August 2001

 

Projekttage auf der Schramberger Burg

 In einem Sommerferienprogramm wurden vom Jugend und Kinderbüro Schramberg, „JUKS“ verschiedene Aktivitäten auf der Schramberger Burg für Kinder angeboten. Unter anderem auch eine einwöchige Burgwerkstatt mit Holz und Ton.

Die Vorbereitung zur Holzwerkstatt traf ich nach einer Besprechung und einer Besichtigung vor Ort, von Bernau aus.

Die ganze Aktion ging von Montag bis Freitag und übernachten konnte ich im Burggasthof.

 

1.Tag

 

Ankunft am Montagmorgen um 9 Uhr auf der Burg. Danach besichtigte ich die Arbeitsplätze und bereitete sie noch soweit vor, dass wir baldmöglichst beginnen konnten.

Das Thema war ein großes gemeinsames Wappen. Vorarbeiten wie Holz, Arbeitsplätze sowie Werkzeug wurden nach vorherigen Anweisungen von mir von den Helfern des Jugendbüros gerichtet und vorbereitet.

Um 10 Uhr kamen die Kinder auf die Burg, zu Fuß aus der Stadt, was einen tüchtigen Marsch von 45 Minuten bedeutete. Zuerst wurden ihnen die Benimmregeln erklärt und wer sich nicht daran hielt musste die Burg verlassen und nach Hause gehen.

Die Kinder, 32 an der Zahl wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe kam zu mir zum Schnitzen, die andere Gruppe zu einer Töpferin. Damit man mit einer solch großen Anzahl von Kindern vernünftig arbeiten konnte, waren bei jeder Gruppe noch 2 Erzieherinnen

Die Kinder waren im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, wobei die 6 – jährigen noch recht klein waren, doch muss man anerkennend sagen, dass diese teils besser als die älteren Kinder durchhielten.

Wir hatten eine relativ freie Themenwahl, das heißt es soll etwas mit Rittern, Wappen oder der Burg zu tun haben. Und alle Teile sollen zum Schluss zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden.

Jetzt konnten die Holzstücke (gleichgroße Lindenholzstücke) an die 16 Kinder verteilt werden. Zuerst musste ich erklären, worum es überhaupt ging. Jedes Kind sollte sich zunächst ein Motiv ausdenken und auf das Werkstück aufzeichnen. Nachdem alle ihr Motiv auf dem Holz hatten (sie mussten darauf achten, dass die Zeichnungen nicht zu kleinlich wurden), durften die Kinder ihre Werkstücke mit meiner Hilfe befestigen.

Zum Mittagsessen gingen alle Kinder und Erwachsenen in ein Zelt.

Nach der Mittagspause und einer Tasse Kaffe warteten die Kinder ungeduldig auf das Beginnen mit den Schnitzmessern. Als Schnitzmesser dienten Stechbeitel, welche von einer Schule ausgeliehen wurden. Wir holten die Schnitzmesser aus einem Bauwagen und nach einer „Belehrung“ verteilte ich die Messer. Nach dieser Einweisung durften die Kinder mit dem Schnitzen beginnen.

Mit kräftigen Schlägen und zum Teil, wie sich herausstellte, mit wenig Geduld, ging es zur Sache.

Erfahrungen mit Holz und Zeit, Kraft und Händeweh wurden am Nachmittag reichlich gemacht. Manche brauchten öfters Hilfe oder Abwechslung, wobei mir die beiden Erzieherinnen zur Seite standen.

Um 16 Uhr 15 räumten wir auf. Es gab noch ein gemeinsames Spiel und danach liefen die Kinder in die Stadt zurück.

 

 

2.Tag

Beginn mit den Vorbereitungen um 9 Uhr.

Die Kinder kamen wieder um zehn Uhr an der Burg an. Heute zeigte ich meine Arbeiten in einer Mappen vor, großes Erstaunen, besonders von den Erziehern und Praktikanten. 

Die Kinder legten mit dem Schnitzen wie wild los. Allgemein viele Hilferufe, ich konnte mich jedoch nicht zerreißen. Fast all Stechbeitel mussten nachgeschliffen werden, sie waren schlecht angeschliffen oder wurden von den Kindern zu unachtsam gehandhabt. Manche Eisen fielen auf den Sandsteinboden.

Einige Kinder waren für ihre Begriffe fast fertig. Ich musste doch oft helfen und mit gezielten Schnitten die Form straffen und verbessern. Es gab große Unterschiede zwischen den Kindern in Ausdauer, Zielstrebigkeit und Geschick, wobei es nicht unbedingt eine Frage des Alters oder der Größe war.

Im Tonbereich waren die Kinder schon weiter. Einige wurden dort heute fertig und sollten deshalb morgen zu mir kommen. 

3.Tag 

Die Ersten wurden fertig, manche mangels Geduld oder Lust. Es gab größere Unruhen, alles schrie nach mir. Ich half jedem sein Stück zu beenden. Diejenigen die ihr Stück beendet hatten durften in die Tonwerkstatt und von dort kamen wiederum viele zu mir. Es war ein anstrengender Tag und große Geduld erforderlich

 

4.Tag

Alle wurden heute mit dem Schnitzen fertig. Die vollendeten Stücke wurden mit Hilfe der Praktikantinnen angemalt

5.Tag

Die letzten Stücke wurden noch fertiggestellt. Danach trugen wir gemeinsam die Werke zu einem großen Gestell, wo alle Stücke nebeneinander gelegt wurden.

Am Nachmittag gab es eine kleine Abschlussfeier mit Kaffee und Kuchen für alle Eltern und Kinder, um das Ergebnis dieser Tage vorzuzeigen.

2 Kinder machten eine Führung und erklärten den Erwachsenen wie Sie die Kunstwerke hergestellt hatten. Allgemein war ein großes Erstaunen über die Holz- und Tonarbeiten.

Nachdem alle Kinder nach Hause gegangen waren, schraubte ich noch das Gestell mit den Schnitzwerken fest zusammen, so dass es an einer Mauer in der Burg aufgehängt werden konnte.

 

Es war eine schöne und für beide Seiten eine erlebnisreiche Zeit

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